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Die richtige Lederfarbe zum Schuhe färben

Die richtige Lederfarbe zum Schuhe färben

Wir hatten damit nicht gerechnet, aber das Thema Lederschuhe färben ist ein Dauerbrenner. Wir haben uns der verschiedenen Lederfarben angenommen, erklären ihnen die Unterschiede und worauf sie achten sollten.

Schuhe haben beim Kauf eine Farbe. Gerade bei den Damen entsteht der Wunsch die Farben der Schuhe in den nächsten Jahren den modischen Schwankungen anzupassen. Bei Männern kommt der Wunsch nach Lederfarbe eher bei einer optischen Reparatur oder bei speziellen Effekten, wie ein Antikfinish, auf.

Die Gründe sind sehr unterschiedlich, die zu färbenden Schuhe noch unterschiedlicher.

Zwei verschiedene Arten von Lederfarben werden hergestellt. Die deckenden Lederfarben zum Auftragen mit einem Pinsel mit der Sprühdose und die einziehenden Lederfarben.

Deckende LederfarbenDeckende Lederfarbe

Wie es der Name sagt, decken diese Farben die ursprüngliche Farbe komplett ab. Sie können ihre Schuhe in jeder beliebigen Farbe färben, egal welche Farbe die Schuhe beim Kauf hatten. Der Vorteil ist leider mit einem Nachteil verbunden.

Die Farbe sitzt auf dem Leder auf und bildet eine geschlossene Farbschicht. Das Ergebnis sieht immer künstlich aus. Keine Schuhcreme und kein anderes Pflegemittel kommen mehr an das Leder ran. Sie bleiben höchsten auf der Farbe als weitere Schichten liegen.

Bei vielen modischen und günstigen Damenschuhen ist das kein Problem, da diese vom Hersteller bereits auf dem Leder eine starke Farbschicht haben. Eine direkte Pflege des Leders war bereits vorher nicht möglich.

Hochwertige Damenschuhe sind durchgefärbt, die Farbe sitzt in dem Leder, die Narbenstruktur des Leders ist sichtbar und fühlbar. Das Leder kann gepflegt werden. Hier wäre es schade, das Leder mit einer Farbschicht abzudecken.

Leder ist sehr flexibel und wird im Bereich zwischen Vorderfuß und Schuheinstieg stark gestreckt und gedehnt. Ist die deckende Lederfarbe zu dick aufgetragen oder haftet sie nicht optimal auf dem Leder, bricht sie auf.

Einziehende LederfarbenEinziehende Lederfarbe

Der große Vorteil der einziehenden Lederfarbe ist die weitere Pflegbarkeit des Leders. Das Leder kann atmen, Schuhcreme und Pflegemittel erreichen das Leder.

Die Lederstruktur bleibt sichtbar und fühlbar. Die Farbe kann nicht abblättern oder aufbrechen.

Der große Vorteil muss aber mit einer nicht deckenden Farbe erkauft werden. Es kann nur von hell nach dunkel gefärbt werden und die ursprüngliche Lederfarbe spielt immer in das Ergebnis hinein.

Stark deckgefärbte Leder, Leder mit einer dicken Farbschicht, können in aller Regel nicht gefärbt werden. Die Farbbarriere lässt die Lederfarbe nicht in das Leder einziehen.

Die einziehende Lederfarbe ermöglicht interessante Effekte, wie zum Beispiel ein Antikfinish oder abgestufte Farben. Ein Beispiel dazu haben wir auf einer älteren Seite von uns: Doppelmonks mit neuem Finish

Lederfarbe mischen

Die Farben, außer in der Sprühdose, können einfach gemischt werden. Bei den einziehenden Lederfarben stehen mehrere Basisfarben, wie Blau und Gelb, zur Auswahl. Mit den Basisfarben lässt sich fast jeder denkbare Farbton erzeugen.

Die Farbpalette bei den deckenden Farben ist deutlich größer. Reicht sie nicht aus, einfach mischen.

Beim Mischen der Lederfarben ist der dunklere Farbton stark dominierend. Nehme sie immer den hellen Farbton und geben nur sehr wenig der dunkleren Farbe dazu. Ist zu viel der dunkleren Farbe in der Mischung brauchen sie ausgesprochen viel hellere Farbe um einen Effekt zu erreichen.

Vorbereitung der Schuhe

Bei beiden Farbarten müssen die Schuhe absolut sauber und befreit von Pflegemittel sein. Nur so können die Farben richtig haften bzw. gut einziehen.

Mit einem speziellen Entfärber lassen sich alte Farbschichten vom Leder entfernen.

Schuhe mit Schuhcreme färben

Oftmals reicht eine gute Schuhcreme für eine leichte Farbveränderung aus.

Ist das Leder der Schuhe gut erreichbar, hat also keine dicke Farbschicht vom Hersteller auf dem Leder, kann eine leichte Farbveränderung mit einer dunkleren Schuhcreme erzeugt werden.

Ein Beispiel dafür haben wir auf einer älteren Seite von uns: Scotchgrain mit dunkler Spitze

Deckende Lederfarbe für die Reparatur

Kleine Kratzer und Abschürfungen sind ein weiterer Anwendungsbereich für die Lederfarbe. Wir haben für diese Reparaturen aber eine bessere Lösung, eine Reparaturcreme.

Während eine Lederfarbe nur optisch etwas erreicht, füllt eine farblich passende Reparaturcreme die schadhaften Stellen auf und die Lederoberfläche ist wieder glatt.

Lederfarbe zum Sprühen oder Aufpinseln

Es kommt auf die Schuhe an.

Farbe aus der Sprühdose lässt sich gleichmäßig und dünn auftragen. Der Sprühnebel erreicht dabei auch alle unerwünschten Stellen an den Schuhen. Ein Färben mit klarer Abgrenzung ist nicht möglich. Alle Teile der Schuhe, die nicht gefärbt werden sollen, müssen mit einem feinen Kreppband abgeklebt werden.

Farbe mit Pinsel lässt sich sehr genau platzieren. Nur die gewünschten Teile am Schuh bekommen Farbe ab. Ein gleichmäßiger und vor allem dünner Auftrag der Farbe braucht etwas Übung. Nehmen sie zum Üben einfach einen alten Schuh.

Ein Beispiel für deckende Lederfarbe

Schuhe färben mit deckender Lederfarbe

Die Schuhe haben wir vorher mit einem Entfärber gründlich gereinigt und von alten Farbschichten befreit.

Die rote Lederfarbe deckt das dunkelbraune Leder fast komplett ab. An einigen Stellen sind ein paar dunkle Stellen zu sehen. Eine zweite Schicht würde die Abdeckung gleichmäßiger aussehen lassen.

An der glänzenden Farbe erkennt man, dass das Leder dicht ist. Keine Pflegemittel erreichen mehr das Leder.

 

 

Ein Beispiel für einziehende Lederfarbe

Schuhe färben mit einziehender Lederfarbe

Wir haben wieder die Farbe Rot genommen und das Leder mit dem Entfärber vorher gereinigt.

Das Leder ist nicht deckend gefärbt. Aus dem Rot und der Lederfarbe ist ein mittleres Bordeaux geworden. Das Leder ist matt, da keine Schicht Farbe auf dem Leder sitzt.

Die Schuhe können jetzt mit Schuhcreme gepflegt und mit Schuhwachs auf Glanz poliert werden.

Zusammenfassung

Vor- und Nachteile der deckenden Lederfarbe

+ stark deckend

+ die Ursprungsfarbe spielt keine Rolle

+ auch für das Färben von Kunstleder geeignet

- Leder kann nicht mehr gepflegt werden

- Farbschichten an beweglichen Stellen können aufplatzen

- nur für Glattleder geeignet

Vor- und Nachteile der einziehenden Lederfarben

+ Leder kann weiterhin gepflegt werden

+ Farbe zieht in das Leder ein und kann daher nicht aufplatzen

+ ermöglicht interessante Farbeffekt, wie Antikfinish

- für das Färben von Glatt- und Raulederschuhen geeignet

- deckt nicht, die Ursprungsfarbe spielt in das Ergebnis hinein

- nur von hell nach dunkel Färben möglich

Fazit

Lederschuhe färben ist immer ein Eingriff in das Leder bzw. die Lederoberfläche. Während bei den einziehenden Farben die Schuhe wie bisher gepflegt werden können, ist es bei den deckenden Farben vorbei mit der Schuhpflege. Bei einer leichten Farbanpassung ist ein Versuch mit einer dunkleren Schuhcreme immer vorzuziehen.

Wir empfehlen daher den Einsatz von deckenden Lederfarben nur, wenn die Schuhe sonst auf dem Müll gelandet wären.

Einziehende Lederfarben empfehlen wir, wenn eine leichte Farbänderung mit einer Schuhcreme nicht mehr ausreicht oder nicht dauerhaft genug ist.

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